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Milton Erickson – als Begründer der modernen Hypnotherapie.

Aktualisiert: 23. Juli 2023


Milton H. Erickson (1910-1980) gilt weithin als Begründer der modernen Hypnotherapie. Er entwickelte zahlreiche innovative therapeutische Ansätze und Methoden, die viele wichtige Theoretiker und Praktiker seiner Zeit beeinflussten.
Milton Erickson

Milton H. Erickson (1910-1980) gilt weithin als Begründer der modernen Hypnotherapie. Er entwickelte zahlreiche innovative therapeutische Ansätze und Methoden, die viele wichtige Theoretiker und Praktiker seiner Zeit beeinflussten.


Als ältester von acht Kindern wuchs Milton Erickson auf einer Farm im Mittleren Westen der USA auf und erkrankte im Alter von 17 Jahren an Kinderlähmung. Er war anfangs vollständig gelähmt und konnte nur noch seine Augen bewegen. In diesem Zustand begann er, mit seiner Vorstellungskraft zu experimentieren und konzentrierte sich auf minimale Bewegungen, die er immer wieder mental durchlief. Diese Imagination - oder wie man später sagen würde: Selbsthypnose - half gelähmten Muskeln, nach und nach wieder funktionsfähig zu werden. So kam er allmählich zu Kräften und nutzte die Gelegenheit, weitere Muskeln zu trainieren, bis er schließlich wieder auf Krücken gehen konnte.


Aus diesen Erfahrungen heraus entwickelte Milton Erickson später Methoden für die Rehabilitation von Schlaganfallpatienten und Patienten mit ähnlichen Problemen. Während seiner Bewegungsunfähigkeit entwickelte Milton Erickson auch eine ungewöhnliche Fähigkeit zur Wahrnehmung nonverbaler Signale anderer Menschen, was ihm später in seiner Arbeit mit Klienten sehr zugute kam.


Milton Erickson studierte Psychologie und Medizin und kam früh mit Hypnosetechniken in Kontakt. Er entwickelte neue Methoden, die erstmals individuell einsetzbar waren. Als Arzt durchlief er verschiedene Positionen in verschiedenen Krankenhäusern, wurde Facharzt für Psychiatrie, Direktor für Forschung und Ausbildung und später Professor für Psychiatrie an der Universität von Detroit. Später praktizierte er als Psychotherapeut und Psychiater in eigener Praxis. Er gründete die American Society for Clinical and Experimental Hypnosis und war Herausgeber des American Journal of Clinical Hypnosis. Er ist Autor zahlreicher Fachartikel und Fachbücher zur Psychotherapie und Hypnose.


Milton Erickson war oft von gesundheitlichen Problemen eingeschränkt. Mit 51 Jahren erkrankte er an einem Post-Polio-Syndrom und litt den Rest seines Lebens an wiederkehrenden Krankheitsschüben. Mit 68 Jahren gab er seine Reisetätigkeit auf, behielt aber seine private Praxis. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in seinem Haus in Arizona und hielt dort seine berühmten Lehrseminare ab.

Erickson wurde zu Lebzeiten als Meister der Hypnose angesehen und revolutionierte die Auffassung von Hypnose. Er war immer der Überzeugung, dass therapeutische Verfahren und die eingesetzten Techniken und Methoden auf die Besonderheiten des Klienten/Patienten ausgerichtet sein sollten. In seinen Lehrgeschichten wird deutlich, wie einzigartig er mit jedem seiner Klienten arbeitete und sich ganz auf sie einstellte. Spezifische Persönlichkeitseigenschaften, Fähigkeiten, Lebenserfahrungen und Erinnerungen wurden dabei aktiviert, um dem Klienten bei der Realisierung seiner eigenen Ziele zu helfen.


Ericksons Ansatz zielt darauf, starre Denkmuster aufzulösen, indem der Hypnotherapeut es dem Unbewussten durch spezielle Techniken ermöglicht, eine führende Rolle einzunehmen. So soll dem Bewusstsein ermöglicht werden, unbewusste Selbstheilungskräfte und kreative Ressourcen zu nutzen.


Die Hypnotherapie als eigenständige therapeutische Schule abzulehnen, war für Milton Erickson ein wichtiges Anliegen. Er bevorzugte einen integrativen Ansatz, bei dem der Therapeut aus einer Vielzahl von verschiedenen Methoden und Techniken diejenigen auswählt, die dem Patienten am besten dienen und sich an den Bedürfnissen des Patienten orientieren.

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