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Wie und warum Angst den Körper und die Psyche krank macht

Autorenbild: Dr. Dieter EisfeldDr. Dieter Eisfeld

Aktualisiert: 29. Okt. 2024


Wie und warum Angst den Körper und die Psyche krank macht. Blogbeitrag von Dr. Dieter Eisfeld

Angst gehört zu unseren Urgefühlen – sie schützt uns vor Gefahren und hilft uns, in kritischen Situationen wachsam zu sein. Doch was passiert, wenn Angst dauerhaft unser Leben bestimmt? Chronische oder übersteigerte Angst kann weitreichende negative Folgen für Körper und Geist haben. In diesem Beitrag erklären wir, wie Angst den Körper und die Psyche krank macht und welche Wege aus dem Angstkreislauf herausführen können.


Angst als Schutzmechanismus


Angst ist ursprünglich ein Überlebensmechanismus. Sie sorgt dafür, dass unser Körper blitzschnell auf Bedrohungen reagiert. Dabei schüttet das Gehirn Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus, die den Körper in Alarmbereitschaft versetzen. Die Herzfrequenz steigt, die Muskeln spannen sich an, und die Sinne sind geschärft. Das ist wichtig, um kurzfristig zu reagieren und in einer bedrohlichen Situation schnell zu handeln.


Doch was passiert, wenn diese Reaktion ständig abläuft, ohne dass eine echte Gefahr besteht? Hier liegt das Problem bei chronischer Angst: Der Körper befindet sich immer wieder oder sogar dauerhaft im „Alarmmodus“, was ihn überfordert und erschöpft.


Die Folgen chronischer Angst für den Körper


  1. Herz-Kreislauf-BelastungChronische Angst und die damit verbundene Stressreaktion belasten das Herz-Kreislauf-System. Das Risiko für Bluthochdruck und Herzerkrankungen steigt, und auch Herzrhythmusstörungen können auftreten.

  2. Schwächung des ImmunsystemsDurch die erhöhte Cortisol-Ausschüttung wird das Immunsystem geschwächt. Dies macht den Körper anfälliger für Infektionen und Krankheiten, da er ständig in Alarmbereitschaft ist und kaum zur Ruhe kommt.

  3. Magen-Darm-ProblemeAngst kann sich auch auf die Verdauung auswirken und zu Symptomen wie Übelkeit, Durchfall oder Reizdarmsyndrom führen. Das liegt daran, dass bei Angstzuständen weniger Blut in den Verdauungstrakt fließt, da der Körper in „Kampf- oder Fluchtmodus“ übergeht.

  4. Muskelverspannungen und SchmerzenBei Angst ist die Muskulatur oft dauerhaft angespannt, was zu Rücken-, Nacken- oder Kopfschmerzen führen kann. Auch die Anfälligkeit für chronische Schmerzsyndrome wie Fibromyalgie kann durch Angst erhöht werden.


Die Folgen chronischer Angst für die Psyche


Nicht nur der Körper leidet unter ständiger Angst, sondern auch die Psyche. Die emotionalen und geistigen Auswirkungen können sehr belastend sein:


  1. Ständige Sorgen und GrübeleienMenschen mit chronischer Angst neigen dazu, sich endlos Sorgen zu machen und mögliche „Gefahren“ zu durchdenken. Dies führt oft zu Grübelzwängen, die das Gehirn zusätzlich belasten und zu einem Gefühl der Überforderung führen.

  2. Erschöpfung und AntriebslosigkeitDie dauerhafte Anspannung durch Angstzustände erschöpft die mentalen Reserven und führt häufig zu Müdigkeit und Erschöpfung. Die Betroffenen fühlen sich häufig ausgebrannt und sind nur schwer in der Lage, alltägliche Aufgaben zu bewältigen.

  3. SchlafstörungenViele Menschen mit Angststörungen leiden unter Schlafproblemen, da das Gedankenkarussell im Kopf oft bis in die Nacht aktiv bleibt. Ein erholsamer Schlaf ist jedoch für die psychische Gesundheit von enormer Bedeutung – und die Schlafstörungen verstärken wiederum die Ängste, sodass ein Teufelskreis entsteht.

  4. Vermindertes SelbstwertgefühlMenschen, die unter chronischer Angst leiden, fühlen sich oft hilflos und verlieren das Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Die Angst, bestimmten Situationen nicht gewachsen zu sein, führt häufig dazu, dass das Selbstwertgefühl sinkt.


Was ist krankmachende Angst?


Nicht jede Angst ist problematisch. Sie wird erst dann zum „Krankmacher“, wenn sie so stark oder dauerhaft ist, dass sie unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität erheblich beeinträchtigt. Häufig zeigt sich krankmachende Angst als Angststörung oder als andauernde, übersteigerte Besorgnis und wirkt sich negativ auf den Körper und die Psyche aus.


Ursachen für krankmachende Angst


Krankmachende Angst hat oft mehrere Ursachen, die zusammenwirken. Zu den häufigsten zählen:


  1. Genetische Veranlagung: Studien zeigen, dass es eine genetische Komponente geben kann, die das Risiko für Angststörungen erhöht.

  2. Lernerfahrungen: Negative Erlebnisse, wie zum Beispiel Traumata, verstärken Ängste. Häufig entwickeln Menschen, die in der Kindheit belastende Erfahrungen gemacht haben, eine höhere Empfänglichkeit.

  3. Ungünstige Denkmuster: Viele Menschen neigen dazu, potenzielle Bedrohungen zu überschätzen oder katastrophisierend zu denken. Solche Denkmuster verstärken die Angst.

  4. Stress und Überlastung: Dauerstress, sei es beruflich oder privat, begünstigt das Auftreten von Ängsten. Auch körperlicher Stress, wie z. B. durch Erkrankungen, kann Angstgefühle verstärken.


Symptome krankmachender Angst


Angst zeigt sich auf unterschiedliche Weise und kann verschiedene körperliche und psychische Symptome hervorrufen. Dazu gehören:


  1. Körperliche Symptome: Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern, Übelkeit, Engegefühl in der Brust und Schwindel. Manche Menschen erleben Panikattacken, die oft mit einem Gefühl drohender Ohnmacht oder des Kontrollverlustes einhergehen.

  2. Psychische Symptome: Ständiges Grübeln, Sorgen und Nervosität, Schlafstörungen und das Gefühl, „neben sich“ zu stehen.

  3. Vermeidungsverhalten: Viele Menschen entwickeln eine Neigung, angstauslösende Situationen zu vermeiden, was den Alltag zunehmend einschränken kann.


Wege aus dem Angstkreislauf


Es gibt verschiedene Ansätze, die helfen können, den Angstkreislauf zu durchbrechen und Körper und Geist zu entlasten:


1. Psychotherapie


Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) hilft dabei, negative Denkmuster zu erkennen und zu ändern. Menschen lernen, angstauslösende Gedanken durch realistische und positive Überzeugungen zu ersetzen.


2. Hypnotherapie


Durch gezielte Hypnosesitzungen können unterbewusste Ursachen der Angst bearbeitet und gelöst werden. Hypnotherapie fördert tiefe Entspannung und wirkt nachhaltig, indem sie direkt auf die Auslöser im Unterbewusstsein einwirkt.


Bei HypnoseDoktor setzen wir Hypnotherapie erfolgreich ein, um Ängste zu lindern und das Vertrauen in die eigene Stärke zu fördern.


3. Entspannungsübungen und Achtsamkeit


Techniken wie Meditation, progressive Muskelentspannung und Atemübungen sind wirksam, um den Körper und Geist zu beruhigen. Sie fördern das Bewusstsein für den Moment und reduzieren die innere Anspannung.


4. Körperliche Aktivität


Bewegung und Sport helfen, Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu fördern. Regelmäßige Bewegung trägt auch dazu bei, das Herz-Kreislauf-System zu stärken und Ängste zu reduzieren.


5. Gesunde Lebensweise


Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf sind wichtige Bausteine für die Gesundheit und können die Widerstandskraft gegenüber Stress und Ängsten erhöhen.


Fazit


Angst ist ein natürlicher Schutzmechanismus – wenn sie jedoch überhandnimmt, kann sie den Körper und die Psyche krank machen. Die gute Nachricht: Mit gezielten Therapien wie Hypnotherapie, Entspannungsübungen und psychologischer Unterstützung lässt sich der Angstkreislauf durchbrechen und das Wohlbefinden wiederherstellen.


Bei HypnoseDoktor bieten wir einfühlsame und professionelle Unterstützung, um die Ursachen deiner Angst zu erkennen und an der Wurzel zu bearbeiten. Gemeinsam entwickeln wir einen Weg, der dir hilft, die Kontrolle über dein Leben zurückzugewinnen und wieder mehr Lebensfreude zu spüren.


 


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Guest
Oct 28, 2024
Rated 5 out of 5 stars.

Der Beitrag trifft genau, was ich vor 20 Jahren durchgemacht habe. Undefinierbare Schmerzen, Herzrasen, Panikattacken und dadurch übermäßige Wahrnehmung aller körperlichen Symtome. STÄNDIGE PANIK und Angst vor schlimmen Krankheiten!Ein SCHRECKLICHER Zustand, der mich total beherrschte und ich mich kaum noch vor die Tür traute, aus Angst einen Herzinfarkt zu bekommen. Erst als ich ENDLICH, nach Monaten/ Jahren, zum Psychiater geschickt wurde. Er erkannte die Ursache. Angsterkrankung! Von diesem Tag an veränderte sich mein Leben. Ich las einige Bücher über Angst und verstand die Ursache ! aller meiner Beschwerden. Durch eine Verhaltenstherapie, Techniken bei der Panikattacke und positivem Denken kämpfte ich mich erfolgreich raus!!! Ich schaffte es..bis heute..! Was für eine neue Freiheit. Ich wünsche allen Menschen mit Ängsten, die kran…


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