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Die Angst vor Löchern – was steckt hinter Trypophobie? Mit Selbsttest!

Autorenbild: Dr. Dieter EisfeldDr. Dieter Eisfeld

Aktualisiert: 17. Feb.


Die Angst vor Löchern – was steckt hinter Trypophobie? Blog-Beitrag von Dr. Dieter Eisfeld

Angst vor Löchern? Wenn du davon noch nie gehört hast, dann bist du wahrscheinlich nicht allein. Aber in den sozialen Medien und auch unter Ärzten wird das Phänomen, auch unter dem Namen Trypophobie bekannt, seit knapp 10 Jahren immer intensiver diskutiert. Inwieweit die Angst vor Löchern wirklich eine Phobie ist und ob sie Ähnlichkeiten zu Spinnen- oder anderen Phobien aufweist, das wollen wir in diesem Beitrag beleuchten.




Was ist Trypophobie?


Wörtlich übersetzt bedeutet es tatsächlich Angst vor Löchern. Der Begriff beschreibt das Gefühl von Abscheu, Ekel oder Angst, welches sich bei betroffenen Personen beim Anblick von Löchern – oder genauer gesagt: Lochmustern – einstellt. Trypophobie wird nach aktueller Erkenntnislage typischerweise nicht als echte Angststörung (also Phobie) klassifiziert, sondern lediglich als Aversion eingestuft. Die Betroffenen empfinden also eher Unbehagen oder Ekel. Trotzdem kann es sein, dass in Einzelfällen eine Einstufung als Phobie gerechtfertigt ist, wenn einschlägige Kriterien einer Angststörung erfüllt sind. In diesen Fällen gibt es Ähnlichkeiten mit anderen Phobien, wie beispielsweise der Arachnophobie (Angst vor Spinnen).


Vor welchen Löchern hat man Angst, wenn man Trypophobie hat?


Vor welchen Löchern hat man Angst, wenn man Trypophobie hat? - Bienenwaben, Blasen im Kaffeeschaum, Blasenfolie, Poren eines Badeschwamms, Küchenreibe, Löcher in Mauerziegeln

Es sind keine großen Löcher wie offene Gullydeckel oder Brunnenlöcher, die Trypophobieauslösen. Die Angst vor Löchern stellt sich ein, wenn es sich um Lochmuster mit einer relativhohen Raumfrequenz handelt. Anblicke, die das Ekel- oder Angstgefühl auslösen können, sind beispielsweise:


• Bienenwaben

• Blasen im Kaffeeschaum

• Blasenfolie

• Poren eines Badeschwamms

• Küchenreibe

• Löcher in Mauerziegeln


Als besonders unangenehm werden Bilder empfunden, die mehrfach durchlöcherte oder perforierte Körperteile zeigen. Im Netz, besonders in den sozialen Medien, kursieren viele Bilder, mit denen du einen ersten Selbsttest machen kannst, ob du auch an Trypophobie leidest.


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Wie häufig ist Trypophobie?


Das lässt sich so genau nicht sagen. Es gibt eine quantitative Studie aus dem Jahr 2013, in der 46 von 286 Probanden – das entspricht 16 % - Anzeichen von Trypophobie zeigten. Ganz generell scheint es so zu sein, dass viele Personen, die nicht an Trypophobie leiden, Bilder mit entsprechenden Lochmustern immerhin als unangenehm empfinden. Es deutet also einiges darauf hin, dass die Angst vor Löchern relativ weit verbreitet sein könnte.


Wie äußert sich Trypophobie?


Zu der Ekel- oder Angstreaktion kommen Begleiterscheinungen wie Panikattacken, Schweißausbrüche, Herzrasen, Übelkeit, Erschaudern, Zittern, Gänsehaut, Juckreiz, Augenschmerzen und sogar Störungen der visuellen Wahrnehmung.


Woher kommt die Angst vor Löchern?



Woher kommt die Angst vor Löchern?

Da Trypophobie noch nicht besonders gut erforscht ist, gibt es aktuell unterschiedliche Theorien. Die meisten gehen davon aus, dass die Ursache der Angst vor Löchern evolutionsbiologische Gründe hat.


  • Es könnte sich um einen unbewussten Reflex handeln, der von einer biologischen Ekelreaktion herrührt. Eine kulturell erlernte Angstreaktion wird durch diese Annahme ausgeschlossen.


  • Ein biologischer Sinn würde sich ergeben, wenn es sich um eine Warnreaktion handelt. Das würde eine Verwandtschaft zu vergleichbaren Angstreaktionen wie der Arachnophobie oder der Angst vor giftigen Schlangen nahelegen. Es gibt diverse giftige Pflanzen und Tiere, die entsprechende Lochmuster auf ihren Blättern oder der Haut aufweisen. Gegen diese Annahme spricht allerdings, dass sich die Angst vor Löchern meist erst im Erwachsenenalter ausbildet und nicht schon bei Kindern auftritt.


  • Die Muster lassen sich auch mit dem Erscheinungsbild einiger gefährlicher Hautkrankheiten vergleichen. Auch dies könnte die Angst vor Löchern als einen Warnreflex erklären. Wer diese Reaktion zeigt, schützt sich demnach automatisch vor ansteckenden Krankheiten oder Parasiten.


Lässt sich Angst vor Löchern mit Hypnose behandeln?


Angst vor Löchern (Trypophobie) mit Hypnose-Therapie von Dr. Dieter Eisfeld behandeln

Wir haben aktuell kein Hypnoseprogramm im Angebot, welches sich mit Angst vor Löchern beschäftigt. Das liegt auch daran, dass diese Form der Angst noch nicht so im öffentlichen Bewusstsein verankert ist und relativ wenig erforscht ist. Als Behandlungsmethode wird beispielsweise eine kognitive Verhaltenstherapie wie die Konfrontationstherapie diskutiert, was durchaus mit Stress verbunden ist.


Hypnose würde über tiefe Entspannungszustände das Unterbewusstsein adressieren und die mit der Angst verbundenen Verhaltensmuster aufbrechen. Durch gezielte Suggestionen können die negativen Gedanken beiseitegeschoben werden. Eine stark ausgeprägte Trypophobie ist eine anlassbezogene Angststörung, das heißt, sie tritt auf, wenn ein entsprechender Trigger gesetzt wird. Insofern ist die Angst vor Löchern vergleichbar mit anderen Angststörungen wie Flugangst, Angst vor Prüfungen oder dem Zahnarzt. Hierfür gibt es von Dr. Dieter Eisfeld zahlreiche Hypnoseprogramme, die wirksam helfen.


Es spricht also nichts dagegen, dass ein auf Trypophobie ausgerichtetes Hypnoseprogramm auch wirksam wäre. Dabei ist es relativ egal, ob die Ursache der Angstreaktion biologischer Natur oder kulturell erlernt ist. 


Angst vor Löchern: Bitte nicht bagatellisieren


Für einige mag es sich lustig anhören, aber für Betroffene ist es das ganz bestimmt nicht. Wer an Trypophobie leidet, und zwar unter einer stark ausgeprägten Angst vor Löchern, der oder die hat mit ausgewachsenen Angststörungen zu kämpfen. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Phänomen in Zukunft besser erforscht wird. Auch wir werden ein Auge darauf haben und vielleicht gibt es ja auch irgendwann ein Hypnoseprogramm gegen Trypophobie.

 

 


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