Herbstblues überwinden – praktische Tipps für mehr Energie und Lebensfreude
- Dr. Dieter Eisfeld

- 29. Sept.
- 3 Min. Lesezeit

Die Tage werden kürzer, die Sonne zeigt sich seltener und die Temperaturen sinken. Viele Menschen spüren in dieser Zeit einen deutlichen Stimmungsabfall: Antriebslosigkeit, Müdigkeit und eine gewisse Traurigkeit breiten sich aus. Dieses Phänomen ist als Herbstblues bekannt und betrifft jedes Jahr Millionen. Doch was steckt wirklich dahinter – und vor allem: Was kann man dagegen tun?
Warum der Herbstblues entsteht
Der Wechsel von Sommer zu Herbst bringt viele Veränderungen mit sich, die Körper und Psyche beeinflussen:
Weniger Sonnenlicht: Der Mangel an Tageslicht senkt den Serotoninspiegel, das sogenannte „Glückshormon“. Gleichzeitig steigt die Ausschüttung von Melatonin, dem Schlafhormon – wir fühlen uns müder.
Vitamin-D-Mangel: Sonnenlicht ist die wichtigste Quelle für Vitamin D, das eine zentrale Rolle für Stimmung und Immunsystem spielt.
Veränderte Routinen: Kürzere Tage bedeuten weniger Zeit im Freien, weniger Bewegung und oft auch mehr Zeit vor Bildschirmen.
Emotionale Faktoren: Der Sommer steht für Leichtigkeit und Aktivität, der Herbst für Rückzug und Melancholie – das schlägt vielen auf die Stimmung.
Typische Symptome des Herbstblues
Der Herbstblues ist keine Krankheit, sondern eine saisonale Verstimmung. Typische Anzeichen sind:
Antriebslosigkeit und schnelle Erschöpfung
gesteigertes Schlafbedürfnis
Heißhunger auf Süßes und Kohlenhydrate
gedrückte Stimmung und Reizbarkeit
Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren
Diese Symptome sind meist vorübergehend. Wichtig ist, aktiv gegenzusteuern, bevor sich die Verstimmung vertieft.
Praktische Tipps gegen den Herbstblues
1. Licht tanken – so oft wie möglich

Schon 20–30 Minuten Tageslicht täglich helfen, den Serotoninspiegel zu stabilisieren. Spaziergänge am Vormittag wirken besonders positiv. Wenn das nicht reicht, können spezielle Tageslichtlampen eine wertvolle Unterstützung sein.
2. Bewegung an der frischen Luft
Regelmäßige Bewegung kurbelt die Ausschüttung von Endorphinen an, den körpereigenen Glückshormonen. Ob Joggen, Radfahren oder Spazierengehen – Hauptsache draußen.
3. Gesunde Ernährung für mehr Energie
Frisches Obst, Gemüse, Nüsse und Vollkornprodukte liefern wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Lachs, Leinsamen oder Walnüssen) sind wahre Stimmungsaufheller.
4. Struktur und Routinen beibehalten
Feste Schlafenszeiten, regelmäßige Mahlzeiten und kleine Rituale geben Sicherheit. Wer seinen Tag bewusst strukturiert, kommt besser durch die dunklere Jahreszeit.
5. Wärme und Gemütlichkeit genießen
Entspannende Bäder, warme Getränke, kuschelige Decken und Kerzenlicht helfen, Geborgenheit zu spüren und Stress zu reduzieren.
6. Soziale Kontakte pflegen
Auch wenn die Laune im Keller ist – Treffen mit Freunden oder Familie geben Energie, lenken ab und stärken das Gefühl von Verbundenheit.
Mentale Strategien: Den Herbst als Chance sehen
Der Herbst ist nicht nur eine Zeit der Dunkelheit, sondern auch eine Phase der Besinnung. Wer diese Perspektive bewusst annimmt, entdeckt neue Möglichkeiten:
Dankbarkeit üben: Jeden Abend drei Dinge aufschreiben, für die man dankbar ist.
Achtsamkeit praktizieren: Den Blick auf kleine, schöne Dinge lenken – buntes Laub, Herbstgerüche, ruhige Abende.
Neue Projekte starten: Kreative Hobbys, Weiterbildung oder ein neues Kochrezept – kleine Erfolgserlebnisse hellen die Stimmung auf.
Hypnose – ein effektiver Weg bei anhaltender Niedergeschlagenheit
Wenn der Herbstblues stärker wird und sich das Gefühl der Schwere festsetzt, kann Hypnose-Therapie eine wirksame Unterstützung sein. Hypnose hilft, das Unterbewusstsein direkt anzusprechen und dort neue, positive Muster zu verankern.
So wirkt Hypnose bei Herbstblues und saisonaler Verstimmung:
baut Stress ab und fördert tiefe Entspannung
stärkt die innere Widerstandskraft gegen negative Gedanken
aktiviert Ressourcen wie Selbstvertrauen, Motivation und Lebensfreude
unterstützt erholsamen Schlaf
hilft, sich von trüben Stimmungen zu lösen
Viele berichten nach einer Hypnose-Sitzung von einer spürbaren Leichtigkeit und mehr Klarheit. Besonders hilfreich sind geführte Hypnosen, die zu Hause angehört werden können, um das seelische Gleichgewicht nachhaltig zu stabilisieren.
Herbstblues oder Depression? – Wichtig zu unterscheiden
Während der Herbstblues meist mild und vorübergehend ist, sollte man aufmerksam werden, wenn folgende Symptome länger als zwei Wochen anhalten:
tiefe Hoffnungslosigkeit
völliger Interessenverlust
starke Schlaf- oder Essstörungen
anhaltende Energielosigkeit
In solchen Fällen ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Hypnose kann auch hier eine wertvolle ergänzende Methode sein – doch eine ärztliche Abklärung ist unerlässlich.
Fazit: Aktiv gegen den Herbstblues
Der Herbstblues muss nicht zur Belastung werden. Mit Bewegung, Licht, gesunder Ernährung und kleinen Wohlfühlmomenten lässt sich die Stimmung deutlich verbessern. Wer zusätzlich mentale Methoden wie Achtsamkeit, Dankbarkeit oder Hypnose einsetzt, gewinnt nicht nur Energie zurück, sondern entdeckt auch die besonderen Seiten dieser Jahreszeit.
Der Herbst ist ein Übergang – und jeder Übergang bietet die Chance, Neues zu beginnen.














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