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Selbsthypnose: Wie du dich selbst in Hypnose versetzt

Aktualisiert: 6. Sept. 2023


Selbsthypnose hilft dir, bewusste und unbewusste Prozesse in Einklang mit deinen Zielen zu bringen und dich besser zu kontrollieren.
Selbsthypnose: Wie du dich selbst in Hypnose versetzt

Menschen haben eine erstaunliche Fähigkeit, sich selbst zu lenken und zu beeinflussen. Gleichzeitig stehen sie sich manchmal selbst im Weg. Hier kommt die Selbsthypnose ins Spiel: Sie hilft dir, bewusste und unbewusste Prozesse in Einklang mit deinen Zielen zu bringen und dich besser zu kontrollieren. Selbsthypnose: Wie du dich selbst in Hypnose versetzt.

Dank Selbsthypnose kannst du:


- Unbewusste Prozesse wie Gefühle oder automatisches Verhalten besser steuern oder beeinflussen.


- Neue Perspektiven auf scheinbar aussichtslose Herausforderungen gewinnen.


Als ich das erste Mal mit Hypnose in Berührung kam, war ich in einem Seminar in Heidelberg. Wir durften selbst Hypnose ausprobieren, und ich meldete mich freiwillig als Klient. Vorher fühlte ich mich oft beim Einkaufen von Reizen überwältigt. Ich erzählte dies meiner Übungsgruppe und setzte mir das Ziel, mich in Einkaufssituationen wohler zu fühlen. Beim nächsten Einkauf im Supermarkt spürte ich nach der Übung eine wunderbare Klarheit - keine Überforderung, kein Unwohlsein mehr. (Ich hatte schon gedacht, dass es genetisch in mir veranlagt ist, mich beim Einkaufen immer unwohl und verwirrt zu fühlen!)


Alles, was wir wahrnehmen, ist zunächst nur ein Ereignis oder eine Erfahrung. Ein Problem entsteht erst dann, wenn wir eine negative Beziehung zu diesem Ereignis entwickeln.


Ist Angst an sich ein Problem? Es hängt davon ab, wie du zu deiner Angst stehst: Du kennst sicherlich Menschen, die Angst vor alltäglichen Dingen haben, aber gleichzeitig begeistert von einem 10-Meter-Sprung im Freibad sind. Obwohl sie auch Angst haben, genießen sie den Nervenkitzel dabei. In der Selbsthypnose können wir unsere Beziehung zu bestimmten Ereignissen (wie Angst, Unwohlsein, Geräuschen oder visuellen Reizen) neu gestalten.


In der Hypnose kannst du lernen, wie du Dinge anders wahrnimmst und wie du später automatisch darauf reagierst.


Zum Beispiel habe ich meine Beziehung zu meinem Unwohlsein und den vielen Reizen im Supermarkt verändert. Vorher empfand ich mein Unwohlsein sowie die Geräusche und visuellen Reize negativ. Doch nach der Hypnose nahm ich diese Empfindungen nicht mehr als störend wahr. Endlich konnte ich mit einem klaren Kopf und guter Laune einkaufen gehen.


Hypnose hilft dir auch, deine unbewussten und bewussten Prozesse aufeinander abzustimmen. So wie in meinem Beispiel oben, werden Probleme oft dadurch verursacht, dass wir etwas bewusst wollen, aber unbewusst etwas anderes geschieht.


  1. Zum Beispiel möchte ich produktiv sein, aber lande stattdessen auf Facebook.

  2. Ich will arbeiten, fühle mich aber so müde.

  3. Ich möchte selbstbewusst sein, fühle mich aber ängstlich.

  4. Ich will bewusst das eine, aber unbewusst passiert das andere.


Es gibt eine Diskrepanz zwischen dem, was ich bewusst will und dem, was unbewusst passiert.


Immer sind zwei Teile involviert: Ein bewusster Teil, der etwas möchte, zum Beispiel produktiv sein. Und ein unbewusster, automatischer Teil, der etwas anderes automatisch tut, wie zum Beispiel auf Facebook landen oder unwillkürliche Gefühle hervorrufen, wie Müdigkeit, Demotivation oder Angst.


Genau wie in meinem vorherigen Beispiel: Ich wollte mit einem klaren Kopf einkaufen gehen, aber im Supermarkt fühlte ich mich stattdessen überfordert und unwohl.

Selbsthypnose kann dir helfen, wenn du bewusst etwas möchtest, aber deine unbewussten Reaktionen, Gefühle oder Impulse nicht mitspielen. In einem tranceähnlichen Zustand kannst du diese unbewussten Reaktionen durch innere Bilder, Metaphern und Suggestionen umgestalten. In meinem Beispiel oben habe ich meine überfordernde Reaktion in Supermärkten in eine innere Klarheit verwandelt.

Hypnose würde nicht funktionieren, wenn ich einseitige Ziele gewählt hätte, die andere wichtige Bedürfnisse vernachlässigen. Manchmal wollen wir bewusst etwas, was uns langfristig nicht gut tut. Unser Unbewusstes gibt uns dann Hinweise, dass unsere Ziele nicht nachhaltig sind. Wenn du zum Beispiel produktiv sein möchtest, aber müde bist, kann das daran liegen, dass du zu wenig schläfst oder dir keine ausreichende Ruhe gönnst. Wenn du also Selbsthypnose nutzt, um deine Bedürfnisse einseitig zu erfüllen (nur produktiv sein und Ruhe ignorieren), dann schickt dir dein unbewusster Teil einen Ausgleich, wie zum Beispiel chronische Müdigkeit.


Es geht bei Selbsthypnose also nicht nur darum, bewusst zu erreichen, was du möchtest (z. B. Selbstbewusstsein, Produktivität), sondern auch die Signale deines Unbewussten (wie Müdigkeit, Angst usw.) ernst zu nehmen!


Nun, da wir geklärt haben, was Selbsthypnose dir bringen kann, lass uns mal näher betrachten, was Hypnose (nicht) ist.


Was ist Hypnose?


Hypnose in der Hypnotherapie bedeutet im Wesentlichen, deine Aufmerksamkeit zu fokussieren und in einen Zustand zu gelangen, in dem du die Grenzen der alltäglichen Logik überwinden kannst. Während einer Hypnose oder Trance konzentrierst du dich intensiv auf einen bestimmten Punkt, wodurch alle anderen Reize nach und nach in den Hintergrund treten. In diesem entspannten Zustand können Lösungsansätze auftauchen, die im normalen Wachzustand nicht zugänglich wären.

Der intensive Fokus führt uns Schritt für Schritt in die Trance.


Eine Trance unterscheidet sich von bekannten Bewusstseinszuständen wie Traum, Schlaf oder Wachsein. Für Beobachter mag es so aussehen, als wärst du einfach in einem tief entspannten und gleichzeitig konzentrierten Zustand. Während der Trance haben deine Vorstellungen eine starke Wirkung auf deine Empfindungen und Gefühle.


Wofür kannst du Hypnose nutzen?


Du kannst Trance oder Hypnose als mentales Training verwenden, um dich auf kommende Herausforderungen vorzubereiten, wie zum Beispiel:


  1. Ein wichtiges Gespräch

  2. Eine Bewerbung

  3. Eine Präsentation oder ähnliches


In der Trance kannst du üben, wie du mit Schwierigkeiten umgehst, du kannst dir vorstellen, wie du Nervosität annimmst, tief durchatmest und du selbst bleibst.

Der Neurowissenschaftler Paul MacLean hat eine vereinfachte Theorie über das menschliche Gehirn entwickelt, die uns Hinweise gibt, wie wir in der Trance arbeiten können. Er unterteilt das Gehirn in das Reptilienhirn (Stammhirn), das Säugetierhirn (Mittelhirn) und das Primatenhirn (Kortex). Unser Unbewusstes ist im Reptilien- und Säugetierhirn verankert - also all die automatischen und unbewussten Prozesse. Im Gegensatz zu uns sprechen Reptilien und Säugetiere keine abstrakte Sprache, aber sie kennen Wahrnehmungen wie Bilder und Töne.


Um mit unserem Unbewussten zu kommunizieren, müssen wir uns an seine Sprache anpassen. Das bedeutet, dass wir uns in eine Trance begeben und bildhafte Vorstellungen nutzen, um die Sprache unseres Unbewussten zu sprechen. In diesem tranceähnlichen Zustand fördern wir die Koordination zwischen unseren bewussten Absichten und den automatischen Prozessen in uns. Durch diese erhöhte Lernfähigkeit in der Trance können wir besser beeinflussen, wie unser Unbewusstes auf unsere bewussten Wünsche reagiert.



Nutze die Selbsthypnose, um deine Kreativität zu entfalten und dir eine Vielzahl von Möglichkeiten vorzustellen


Du kannst dir in der Trance vorstellen:


  • wo du in einem, fünf oder zehn Jahren sein möchtest.

  • Hole wertvolle Erfahrungen nach, indem du dir intensiv vorstellst, wie etwas geschehen ist, auch wenn es nicht tatsächlich passiert ist (dein Unbewusstes wird es dennoch als real empfinden).

  • Stelle dir vor, wie du deine Ziele erreichst und neue Fähigkeiten erlernst.

  • Verbinde dich mit dem, was dir wichtig ist, sei es Lebendigkeit, Verbundenheit mit allem oder anderen Dingen.

  • Gestalte deinen idealen Tagesablauf in der Trance.

  • Erkunde und verwirkliche die Qualitäten, die du an einem Tag, in einer Woche, einem Monat oder einem Jahr erfahren möchtest, sei es finanzielle Unabhängigkeit, berufliche Orientierung, Spaß, Freude, Achtsamkeit, Einssein mit allem, Gemeinschaft und mehr.

  • Nutze die Trance, um deine Genesung und Selbstheilung zu fördern.

  • Erlebe, wie du in der Zukunft stehst, eine Fähigkeit erlernt hast und von diesem zukünftigen Standpunkt aus auf deine Vergangenheit zurückblickst, um zu erforschen, wie du diese Fähigkeit erworben hast.


Deiner Kreativität sind in der Trance keine Grenzen gesetzt. Lass deiner Vorstellungskraft freien Lauf und entdecke die vielfältigen Möglichkeiten, die dir in diesem bewussten Zustand offenstehen.


Die Grundlagen für eine wirksame Veränderung durch Hypnose lassen sich auf einige Prinzipien zurückführen. Hier sind sie, um deine Selbsthypnosepraxis nachhaltig und bereichernd zu gestalten:


  1. Achtsamkeit: Nimm eine nicht-urteilende und akzeptierende Haltung ein. Es mag anfangs nicht einfach sein, aber in der Trance darf alles sein – jedes Gefühl, jeder Gedanke und jedes Bedürfnis. Mit etwas Übung wirst du diese achtsame Einstellung immer besser entwickeln.

  2. Klare Ziele: Setze geschickt gewählte Ziele für deine Hypnose-Sitzungen. Vermeide Vermeidungsziele wie "Ich will nicht mehr ängstlich sein" oder "Ich will mich nie wieder unsicher fühlen". Stattdessen wähle positive Ziele aus, also formuliere, was du erreichen möchtest.

  3. Abwägung der Ziele: Achte darauf, dass deine Ziele nicht auf Kosten anderer wertvoller Bedürfnisse gehen, die du unbewusst vernachlässigst. Stelle sicher, dass deine Ziele im Einklang mit deinen grundlegenden Werten und Bedürfnissen stehen.

  4. Loslassen von starren Zielen: Manchmal klammern wir uns auch zu sehr an starren Zielen, wie zum Beispiel "Ich will mich immer selbstbewusst fühlen". Diese Art von Zielen ist letztendlich ebenfalls eine Vermeidung von unerwünschten Gefühlen. Sei bereit, deine Ziele flexibel anzupassen, um echtes Wachstum und positive Veränderungen zu ermöglichen.


Wenn du diese Grundsätze in deine Hypnose-Praxis integrierst, wirst du einen wirkungsvollen und erfüllenden Weg zur Selbstentwicklung und persönlichen Veränderung finden.


Hypnose lernen: So gelangst du in Trance


Wie bereits erwähnt, ist Trance ein Zustand, den jeder Mensch in unterschiedlichem Maße kennt. Es gibt verschiedene Wege, in eine Trance zu gelangen. Hier sind zwei Methoden, die ich dir vorstellen möchte:


Wahrnehmung und Suggestionen:


  1. Setze dich bequem hin, schließe deine Augen oder fokussiere deinen Blick auf einen Punkt. Beginne bewusst wahrzunehmen, was um dich herum geschieht.

  2. "Ich sehe etwas Weißes. Ich höre Autogeräusche. Ich fühle ein Kribbeln auf meiner Haut."

  3. Nachdem du ein paar Dinge wahrgenommen hast, füge deiner Wahrnehmung eine Suggestion hinzu:

  4. "Ich spüre das Kribbeln auf meiner Haut und lasse mich nun in eine tiefe Trance gleiten."

Wiederhole diesen Schritt und verbinde mit jeder Wahrnehmung eine passende Suggestion, um noch tiefer in die Trance zu gelangen. Anzeichen dafür, dass du in Trance bist, können eine tiefe Entspannung, das spontane Erleben von inneren Bildern, Erinnerungen und Gefühlen sein, während du auf bewusster Ebene einfach zusiehst. Außerdem kannst du eine verminderte Wahrnehmung der Außenwelt bemerken. Nach einer Trance wirst du möglicherweise feststellen, dass dein Zeitgefühl während der Trance verzerrt war – die Zeit schien schneller oder langsamer zu vergehen, als sie tatsächlich vergangen ist.



Wie du durch innere Bilder in eine Trance gelangst:


Eine Methode, die bei mir sehr gut funktioniert, um in eine Trance zu gelangen, sind innere Bilder. Ich stelle mir vor, wie ich mich mit meiner inneren Mitte verbinde und dieses Gefühl in meinem Körper spüre. Dann lasse ich diese innere Mitte langsam immer kleiner werden, aber bleibe dabei weiterhin mit diesem Punkt in Kontakt.



Ich wiederhole diese Übung, bis ich einen entspannten Zustand erreicht habe, in dem ich keine Bedürfnisse oder Wünsche habe – ich bin einfach nur präsent.


Ein weiteres hilfreiches Bild ist folgendes: Stelle dir vor, du stehst auf der Spitze eines Turms und gehst dann langsam und Schritt für Schritt die Treppe hinunter. Mit jedem Schritt gehst du dabei tiefer in eine angenehme und entspannte Trance.


Du kannst auch deine eigenen Bilder finden, die für dich funktionieren – wir sind alle einzigartig und verschiedene Bilder wirken bei jedem Menschen unterschiedlich gut. Vertraue dabei einfach deiner Intuition.


Der Unterschied zwischen Selbsthypnose und Hypnose:


Wenn eine Person, der du vertraust, die Hypnose für dich anleitet, erreichst du in der Regel anfangs eine tiefere Trance als bei der Selbsthypnose. Um deine Selbsthypnose-Fähigkeiten zu vertiefen, kann es hilfreich sein, auch die Erfahrung zu machen, wie es ist, wenn jemand anderes die Hypnose für dich anleitet. Ansonsten ist die positive Wirkung von Hypnose und Selbsthypnose gleich.


In der Hypnotherapie sind sich Experten mittlerweile einig, dass jede Hypnose in Wirklichkeit Selbsthypnose ist. Das bedeutet, selbst wenn eine andere Person die Hypnose anleitet, entwickelst du die Trance in dir selbst. Wenn du der anderen Person (bewusst oder unbewusst) nicht vertraust, wirst du auch keine Trance entwickeln.


Selbsthypnose ist eine Fähigkeit, und wie jede Fähigkeit erfordert sie Übung und Zeit, bis du sie beherrschst und mühelos einsetzen kannst. Es lohnt sich, diese Fähigkeit zu entwickeln!


 

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Kostenfreie Gebrauchsanleitung für Selbsthypnose:

Gebrauchsanleitung _ Anleitung für Hypnose von Psychologische Praxis Hamburg-Mitte
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